
Es begann in einem armen Dorf, auf kargem Land. Der Boden war hart und steinig, nur Blaubeeren und Preiselbeeren fanden genug Halt, um dort zu gedeihen. Die Winter waren lang und streng, und während draußen der Frost die Felder bedeckte, saßen die Frauen in den warmen Stuben zusammen. Sie sponnen Leinen, webten Tisch- und Bettwäsche und erfüllten die Häuser mit dem feinen Duft frisch verarbeiteter Stoffe.
Die Männer nahmen die Leinen – von allen nun „Linnenkerle“ genannt – und machten sich jeden Frühling auf den Weg. Mit einfachen Wagen zogen sie über Berge und durch Täler, um die handgearbeiteten Stoffe zu verkaufen. Sie waren Botschafter Willingens, weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus.
Durch ihre Arbeit und die besondere Lage wurde Willingen sowohl als Sommerfrische als auch später als Wintersportort bekannt. Immer mehr Gäste fanden den Weg in den Ort, angelockt von der Natur, der Gastfreundschaft und der Ursprünglichkeit des Dorflebens.
In dieser Zeit des Wandels fasste Karl Figge, von Beruf Fleischbeschauer, gemeinsam mit seiner Frau Emma einen mutigen Entschluss. In den Jahren 1956 und 1957 errichteten sie eine der ersten Pensionen Willingens: das Haus „Friedensruh“.
Ein Ort des Ankommens und Wohlfühlens, geführt mit Hingabe – zunächst als Vollpension, später als Teilpension.
Ihre Tochter Emmi, geborene Figge und verheiratete Stremme, übernahm später die Leitung des Hauses. Mit viel Herzblut führte sie gemeinsam mit ihrem Mann Christian die Tradition für ganze 30 Jahre fort.
Unterstützung erhielt sie von ihrer Tochter Christel, die maßgeblich zum Wachstum und zur Weiterentwicklung „Friedensruhs“ beitrug.


Als die nächste Generation an der Reihe war, übernahm ihr Sohn Christian Stremme gemeinsam mit seiner Frau Anette, geborene Dahlke, das Familienerbe.
In den Jahren 1995 und 1996 verwandelten sie das traditionsreiche Haus grundlegend. Aus den Zimmern entstanden fünf liebevoll gestaltete Ferienwohnungen. Es wurden Balkone angebaut und die Freiflächen erweitert.
Im Erdgeschoss entstand eine private Wohnung, welche fortan die junge Familie mit ihren zwei Kindern begrüßen durfte.
Im Jahr 2014 begann ein weiteres Kapitel der Erneuerung. Das Dach wurde vollständig saniert, moderne Fenster eingebaut und eine neue Heizungsanlage installiert. Das Gebäude entwickelte sich weiter – eingebettet in ein großzügiges Grundstück, umgeben von einer gepflegten Gartenanlage, in ruhiger und dennoch zentraler Lage im Herzen Willingens.
Mit diesem Schritt erhielt das Haus schließlich seinen heutigen Namen: Landhaus Stremme.
So erzählt jeder Raum, jeder Balken und jeder Stein bis heute von einer Geschichte, die in kargem Land beginnt und zu einem Ort führt, an dem sich Gäste aus aller Welt willkommen fühlen: dem Landhaus Stremme.